Genau vor 150 Jahren haben Tiroler Aktivisten den Allgemeinen Arbeiter-Verein in Innsbruck gegründet.
Bürokratie und Polizei war der Verein ein Dorn im Auge, weshalb er streng überwacht wurde. Die Idee behauptete sich dennoch und war der Startschuss für viele arbeitsrechtliche Verbesserungen.
Am 18. August 1875 gründet der Absamer Eisenbahner Josef Holzhammer mit Gleichgesinnten den Allgemeinen Arbeiter-Verein in Innsbruck – deklariert als Bildungsverein, um das damals strenge Vereinsgesetz nicht zu verletzen. Dennoch geraten viele Genossen in das Visier der Behörden, wie Berichte von Verfolgungen und Schikanen bezeugen.

Die Bewegung organisiert sich zu Beginn in Hinterstuben von Gaststätten – Alteingesessene geben etwa neu zugezogenen Arbeitskräften Tipps, welche Arbeitgeber weniger schlimm sind als andere oder wo sie eine Unterkunft finden können.
Schnell wächst jedoch die Liste an Forderungen und die Aktivitäten des Vereins nehmen Fahrt auf: „Schon 1877 findet in der Innsbrucker Innstraße die Gründung der ersten Tiroler Arbeiter-Unfallkasse statt. 77 Menschen traten damals bei. Elf Jahre später wird sie gesetzlich verordnet. Heute hat die Österreichische Gesundheitskasse über sieben Millionen Versicherte. Das zeigt, welche Vorreiterinnen und Vorreiter das damals waren“, betont der Leiter des Absamer Gemeindemuseums Matthias Breit.
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