Der Brand im Herrenhaus

Am 07. Dezember 1990 kam es in den späten Nachmittagsstunden im Herrenhaus im Halltal zu einem folgenschweren Brand. 

Das Feuer brach in einer im Knappengeschoß improvisiert errichteten Wohnung aus. Ursache war ein unsachgemäß installiertes Ofenrohr, welches durch eine Holzwand geführt wurde. Der Brand breitete sich auf den südwestlichen Dachstuhl aus, der teilweise zum Einsturz kam.

Erschwert wurde die Brandbekämpfung durch die lange und winterliche Zufahrt (60cm Schnee) und vor allem durch den Wassermangel. Alle, während des Bergbaubetriebes vorhandenen Löscheinrichtungen, wie Außenhydranten und Wandhydranten in den Stockwerken wurden nach dem Verkauf des Gebäudes vom neuen Eigentümer nicht mehr aktiviert. Eine Löschwasserentnahmestelle konnte erst nach rund 2 Stunden hergestellt werden, nachdem die Stollenwässer des Wasserberg-, Oberberg- und Mitterbergstollens aus der 1986 errichteten Turbinenleitung des dortigen Kleinkraftwerkes ins Bachbett umgeleitet wurden. Die ersten Löschversuche mußten mit dem allradgetriebenen Tanklöschfahrzeug aus Thaur vorgenommen werden.

Glück im Unglück hatte das alte Gemäuer, dass trotz des frühen Wintereinbruchs die Straße noch lawinenfrei und die Witterungsverhältnisse ein Befahren mit den Einsatzfahrzeugen erlaubte. An den Löscharbeiten beteiligten sich die Feuerwehren aus Absam, Thaur, Hall, Mils, Rinn, Aldrans und die Landes-Feuerwehrschule in Innsbruck.

Um ca. 22 Uhr war der Brand unter Kontrolle, um 4 Uhr morgens konnte „Brand aus“ gegeben werden. 

Für das Herrenhaus war es in seiner damals 210-jährigen Geschichte der erste Brand. Das im ersten Stock befindliche Salzbergmuseum war vom Brand nicht direkt betroffen – es mussten aber aus 6 Räumen sämtliche Einrichtungsgegenstände entfernt werden.

Aus der Chronik der Feuerwehr Absam.

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